Narrative der Emanzipation  (German, Hardcover, Sonkwe Tayim Constantin)

Im Mittelpunkt dieser Studie steht die aesthetische Verarbeitung der Spannung zwischen Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit, die dem Verhaeltnis von Juden und den europaeischen Mehrheitsgesellschaften in der so genannten Emanzipationszeit des 19. Jahrhunderts zugrunde liegen. Zentral ist dabei die Frage nach der Bedeutung des Wortes "Jude" in diesen Diskursen. Dabei werden keine kohaerenten Identitaetsmodelle herausgearbeitet, sondern durch das Aufzeigen von Dissonanzen die Komplexitaet und die Grenzen unterschiedlicher Modellierungen von Identitaet untersucht. So lassen sich zum Beispiel Selbstkonstruktionen als "Jude" und "Europaeer" nicht ohne weiteres nebeneinanderstellen. Traditionslinien lassen sich nur schwer erarbeiten angesichts der Tatsache, dass viele autobiographische Zeugnisse einander widersprechende Diskurse miteinander verbinden. Folglich bilden die untersuchten Texte nicht nur eine Lebenswirklichkeit ab, sondern produzieren die Realitaet, von der sie sprechen. Juedische Identitaet erscheint als diskursiver Entwurf, der staendig neu artikuliert wird.