Rhetorik fuer Manager  (German, Hardcover, Kirchner Baldur)

Vorwort 1. Wer redet, spricht stets auch ueber sich selbst. Rhetorische Auftritte sind auch persoenliche Selbstbekundungen des Sprechenden. Zugleich mit dem, was ein Redner an Informationen vermittelt, gibt er sich in seiner Persoenlichkeit zu erkennen. Der sprechende Mensch - der unaufdringlich monologisierende wie der im oeffentlichen Dialog auftretende - teilt - aufhoerlich Zeichen seiner Persoenlichkeit mit. Er ist geradezu eingeb- den in den Zwang, sich dem Erwartungswillen der Zuhoerer nach mens- lich Erlebbarem zu stellen. Schon das leibhaftige Dasein des Sprechenden drueckt fuer den Zuhoerer Sympathie oder Ablehnung aus. Die Art und Weise, in der sich ein Redner gebaerdet, praegt die Atmosphaere menschlicher Naehe oder sachlichen Entfremdens. Aus dem Leiblichen treten Hinwendung (Martin Buber) zum Mitmenschen, Interesse an den Zuhoerenden und genaues Wahrnehmen ihrer Reaktionen hervor. Im Sp- chen und in der Sprache des Redners schliesslich oeffnet sich sein Inneres fuer den, der darin Einlass begehrt. Ein Sprechender kann sich der Wa- nehmung seiner - allerdings aufmerksamen - Kommunikationspartner nicht entziehen. Koerper, Sprechen und Sprache besitzen ihren jeweils eigenen Mitteilungscharakter. Diese Originalitaet des Elementaren bringt einen grossen Teil jener Mitteilungswerte mit, von der die Beziehung des Redners zu seinen Zuhoerern oftmals getragen wird. Den anderen Teil des tragfaehigen Miteinanders oder des zwiespaeltigen Verbleibens bestimmt das inhaltlich Gesagte. 2. Rhetorisches Begegnen ist auch immer wertendes Begegnen. Die k- perliche, stimmlich-sprecherische und sprachliche Selbstdarstellung des Sprechenden praegt die Eindruecke im Zuhoerer. Die individuellen A- druckselemente des Redners verwandeln ihn zu einem unverwechsel- ren Traegervon Erlebnissen, Befindlichkeiten und Emotionen.