Das vorliegende Buch ist aus mehreren Vorlesungen hervorgegangen, die ich an der Fakultaet fuer Informatik der Universitaet Tuebingen gehalten habe. Diese Vorlesungen richteten sich an Studenten, die Informatik im Haupt- oder Nebenfach studierten. Neben Informatikern koennte dieses Buch aber auch fuer alle, die sich mit formalen Systemen beschaeftigen, wertvoll sein, insbesondere Mathematiker, Logiker und Sprachwissenschaftler. Das Buch ist eine Einfuehrung in das Gebiet der Termersetzungssysteme. Dennoch setzt es ei- nige fundamentale Grundlagen der Informatik voraus. Diese Grundkenntnisse umfassen die Grundlagen des Programmierens, ein intuitives Verstaendnis der Praedikatenlogik und gewisse theoretische Grundlagen (Berechenbarkeit und formale Sprachen), so wie es im allgemeinen bis zum Informatikvordiplom (sowohl im Haupt- als auch im Nebenfach) vermittelt wird. Auch wenn dieses Buch zunaechst als Einfuehrung in die Termersetzungssysteme gedacht ist, so soll es die Leser letztlich in die Lage versetzen, selbstaendig aktuelle Forschungspublika- tionen zu studieren. Systeme! zu spezifizieren ist eine wichtige Aufgabe in allen Bereichen der Informatik. Die Spezifikation gehoert zur Entwurfsphase jedes Projektes und dient als (Vertrags-)Grundlage fuer seine Realisierung (Implementierung), ebenso zur Dokumentation, und sie ist aeusserst wichtig bei der Wartung eines fertigen Systems. Formale, d. h. mathematisch exakte Spezifi- kationen haben den unbestreitbaren Vorteil, dass sie keinerlei Interpretationsspielraum lassen und somit unzweideutig festlegen, was ein System wirklich leisten soll. Leider sind forma- 2 le Spezifikationen fuer Ungeuebte sowohl schwierig zu erstellen als auch zu lesen. Deshalb fehlt oft die Motivation, eine formale Spezifikation zu erstellen.