Der Umgang mit der HIV-Infektion wird nicht nur durch die gesellschaftliche Konstruktion der Infektion als Stigma, sondern gleichsam durch makropolitische Implikationen und Kraefteverhaeltnisse strukturiert. Die Zusammenfuehrung empirisch-qualitativer Forschung ("narrative Interviews") mit dem von Foucault entwickelten Konzept der Gouvernementalitaet ermoeglicht es zu zeigen, wie die medizinische, gesellschaftliche und biographische Regierung der HIV-Infektion verlaeuft und mit welchen Problematiken und Effekten dies fuer Betroffene verbunden ist. Im Mittelpunkt steht damit eine "Analytik der Machtbeziehungen" (Foucault), die Fremd- und Selbstfuehrung in die Perspektive nimmt.