Die Verarbeitung des zaehfluessigen heissen Glases, und nur die soll hier behandelt werden, unterscheidet sich grundlegend von den sonst in der Technik ueblichen Herstellungsverfahren. Die starke Temperaturab- haengigkeit der Verarbeitungseigenschaften des Glases, und hier vor allem der Zaehigkeit, bringt es mit sich, dass Formgebungsvorgang und Ab- kuehlung des Glases sehr genau aufeinander abgestimmt werden muessen. Den Temperaturverhaeltnissen in den Formgebungsorganen der Maschine und dem zeitlichen Ablauf der Formgebung kommt damit eine domi- nierende Bedeutung zu. Diese Besonderheit des Glases auf der einen und die vielfaeltigen aus Glas hergestellten Gegenstaende mit den damit ver- bundenen sehr verschiedenen Qualitaetsanspruechen auf der anderen Seite haben es mit sich gebracht, dass das Gebiet der Glasmaschinen im Maschinenbau eine Sonderstellung einnimmt. Die Literatur auf diesem Gebiet ist sehr lueckenhaft und zudem weit verstreut. Die einzige zusammenfassende Darstellung auf diesem Gebiet, das Buch "Maschinelle Glasverarbeitung" von A. WENDLER, ist seit langem vergriffen und zudem von der technischen Entwicklung ueberholt. Sein Manuskriptentwurf fuer eine zweite Auflage wurde leider nicht mehr druckreif. Bei der zunehmenden Spezialisierung auf dem Gebiet der Glasmaschinen faellt es nicht nur dem Anfaenger schwer, sich einen Ein- blick in die verschiedenen Verfahren und Maschinen zu verschaffen, auch der Glasfachmann hat Muehe, ueber sein enges Spezialgebiet hinweg das Gesamtgebiet der Glasverarbeitung zu ueberblicken. Aus dieser Situation heraus hat sich der Fachausschuss IV "Glasmaschinentechnik" der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft entschlossen, die Herausgabe eines Buches "Glasmaschinen" anzuregen und zu unterstuetzen, mit dem Ziel, den derzeitigen Stand des Glasmaschinenbaus unter Beruecksichti- gung der geschichtlichen Entwicklung zusammenfassend darzustellen.